Wussten Sie schon, dass der Obstanbau in Mitteleuropa zurückreicht bis in die Zeit der Römer? Schon damals wusste man um die Kunst des Kreuzens und Veredelns verschiedener Sorten und brachte diese bis in unsere Gefilde. Nachdem der Obstanbau und die Züchtung neuer Sorten vor allem durch die Klöster weiterentwickelt wurde, erreichte der Streuobstanbau erst im 19. und 20. Jahrhundert seinen Höhepunkt. Das vorläufige Aus kam mit der Revolution in der Landbewirtschaftung nach 1950, als es EG-Rodungsprämien für Streuobstbestände gab und diese den Obstplantagen wichen.
Mehr als 2000 Obstbäume und mehr als 30 Apfelsorten
Der Obstanbau auf dem Kühkopf lässt sich bis in das 19. Jahrhundert zurückverfolgen, reicht aber wahrscheinlich schon länger zurück. In einer Zählerliste aus dem Jahre 1960 sind 3831 Apfel-, 61 Birnen-, 130 Zwetschgen-, 36 Nuß- und 5 Mirabellenbäume verzeichnet. Der Charakter einer Streuobstlandschaft hat sich bis heute erhalten. Im gesamten Naturschutzgebiet gibt es heute noch mehr als 2000 Obstbäume und mehr als 30 Apfelsorten.
Die Streuobstbestände werdern per Erhaltungsschnitt gepflegt, abgestorbene Bäume werden durch Nachkommen der "Kühkopf-Bäume" ersetzt. Streubostbestände sind hohe Obstbäume, die "gestreut" in einer Wiese stehen (Gegensatz: Obstplantage). Die Bedeutung von Streuobstwiesen für den Naturschutz ergibt sich aus der Gemengelage von Bäumen und Grünland. Vor allem zahlreiche Insekten (Blütenreichtum) und höhlenbewohnende Tierarten (Spechte, Maisen, Gartenrotschwanz, Hornissen, Fledermäuse usw.) profitieren vom Streuobst.
Die Bilder der Apfelsorten stammen aus dem TUM Archiv - das Archiv der Technischen Univerität München. Für die Genehmigung und die freundliche Unterstützung bedanken wir uns herzlich!
Informationen zu den Sorten wurden überwiegend entnommen aus:
- VOTTELER, WILLI: Verzeichnis der Apfel- und Birnensorten, ISBN: 3-87596-086-6.
- KREUZER, JOHANNES: Gartenpflanzen Lexikon, Bd.3: Beerenobst, Kernobst, Steinobst, Schalenobst (3.Auflage,1997), ISBN: 3-87815-076-8.
Die Informationen wurden zusammengestellt von Jan Eubeler/Ralph Baumgärtel