Auenwiese mit Hochstammobstanlage

Streuobstanbau

Wussten Sie schon, dass der Obstanbau in Mitteleuropa zurückreicht bis in die Zeit der Römer? Schon damals wusste man um die Kunst des Kreuzens und Veredelns verschiedener Sorten und brachte diese bis in unsere Gefilde. Nachdem der Obstanbau und die Züchtung neuer Sorten vor allem durch die Klöster weiterentwickelt wurde, erreichte der Streuobstanbau erst im 19. und 20. Jahrhundert seinen Höhepunkt. Das vorläufige Aus kam mit der Revolution in der Landbewirtschaftung nach 1950, als es EG-Rodungsprämien für Streuobstbestände gab und diese den Obstplantagen wichen.

Mehr als 2000 Obstbäume und mehr als 30 Apfelsorten

Der Obstanbau auf dem Kühkopf lässt sich bis in das 19. Jahrhundert zurückverfolgen, reicht aber wahrscheinlich schon länger zurück. In einer Zählerliste aus dem Jahre 1960 sind 3831 Apfel-, 61 Birnen-, 130 Zwetschgen-, 36 Nuß- und 5 Mirabellenbäume verzeichnet. Der Charakter einer Streuobstlandschaft hat sich bis heute erhalten. Im gesamten Naturschutzgebiet gibt es heute noch mehr als 2000 Obstbäume und mehr als 30 Apfelsorten.

Die Streuobstbestände werdern per Erhaltungsschnitt gepflegt, abgestorbene Bäume werden durch Nachkommen der "Kühkopf-Bäume" ersetzt. Streubostbestände sind hohe Obstbäume, die "gestreut" in einer Wiese stehen (Gegensatz: Obstplantage). Die Bedeutung von Streuobstwiesen für den Naturschutz ergibt sich aus der Gemengelage von Bäumen und Grünland. Vor allem zahlreiche Insekten (Blütenreichtum) und höhlenbewohnende Tierarten (Spechte, Maisen, Gartenrotschwanz, Hornissen, Fledermäuse usw.) profitieren vom Streuobst.

Die Bilder der Apfelsorten stammen aus dem TUM Archiv - das Archiv der Technischen Univerität München. Für die Genehmigung und die freundliche Unterstützung bedanken wir uns herzlich!

Informationen zu den Sorten wurden überwiegend entnommen aus:

  • VOTTELER, WILLI: Verzeichnis der Apfel- und Birnensorten, ISBN: 3-87596-086-6.
  • KREUZER, JOHANNES: Gartenpflanzen Lexikon, Bd.3: Beerenobst, Kernobst, Steinobst, Schalenobst (3.Auflage,1997), ISBN: 3-87815-076-8.

Die Informationen wurden zusammengestellt von Jan Eubeler/Ralph Baumgärtel

Einzelne Sorten A-Z

Herkunft
Zufallssämling in Brettach bei Heilbronn gefunden.
Vermutlich Kreuzung aus "Champagner Renette" X "Jakob Lebel".

Wuchs
Starkwüchsig, breite Krone; frosthartes Holz; Erziehungsformen vorwiegend Hoch- und Halbstamm.

Blüte
Schlechter Pollenspender; Fruchtschale gelblich-grün bis weißlich-grün; Deckfarbe: hellrot bis blaurot; glatt; fettig.

Blütezeit
spät.

Frucht
Sehr groß; plattrunder, schwach gerippt.

Verwendung
Sehr guter Tafel- und Wirtschaftsapfel; Winterapfel, Ersatzsorte für Ontario und Welschinser.

Bewertung
Ertragswert beginnt mittel bis mittelfrüh, aber reich; geringe Alternanzneigung; verlangt nur geringen Schnittaufwand;
Anbau im Weinbauklima.

Pflege
Geringer Schnittaufwand; gelegentlich starker Rückschnitt um Verkahlung zu vermeiden.

Befruchtersorten
Goldparmäne, Berner Rosenapfel, Zuccalmaglio.

Standort
Weinbauklima; nicht für Höhen über 500m.

Reifezeit
Baumfreife: Mitte bis Ende Oktober; Genußreife ab Februar; Haltbarkeit bis Mai.

Bodenansprüche
Warme nährstoffreiche Böden. Gedeiht weniger gut auf schweren, nassen Böden.

Bewertung
Ertrag sehr spät einsetzend. Manchmal erst nach 20 Jahren. Dann reichlich und regelmäßig. Mißernten selten.
Baum erreicht ein sehr hohes Alter.

Bodenansprüche
Wenig anspruchsvoll. Genügend Nährstoffe und Bodenfeuchtigkeit.

Fruchtfleisch/Geschmack
Weiß, saftig, herb gewürzt mit erfrischender Säure; Zucker und Säuregehalt: mittel.

Besonderheiten
Wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge

Herkunft
Früher in ganz Westdeutschland im extensiven
landwirtschaftlichen Anbau sehr verbreitet.

Doppelnamen

  • Badischer Brauner, Echter Kohlapfel, Kohlapfel,
  • Maedapfel, Mohrenapfel, Pomme de Bohe'mien,
  • Pomme de Dame, Mate Brune, Schwarzer Matapfel.

Wuchs
Anfangs stark, später mittelstark. Erziehung
vorwiegend als Hoch- und Halbstämme.

Blütezeit
spät.

Frucht
Abgestumpft, rundlich, mittelgroß, ungleichmäßig gebaut. Fruchtschale grünlich, später gelb. Sonnenseite dunkler,
Schattenseite heller gerötet, vielfach in blaurot übergehend. Schwache Streifenbildung, besonders auf der
Schattenseite. Häufig stark bereift. Schalenpunkte zahlreich, in der Rötung gelb hervortretend. Je älter der Baum, desto
dunkler die Fruchtfärbung.

Verwendung
Brauchbarer Tafel-, sehr guter Wirtschafts-, vor allem Kelterapfel..

Pflege
In den ersten Jahren Rückschnitt erforderlich.

Standort
Besonders für Obstbaumwiesen auch an offeneren Stellen.

Reifezeit
Baumreife ab Mitte Oktober, Genußreife ab Dezember; Haltbarkeit bis Mai

Blüte
Widerstandsfähig gegen Nässe und Frost.

Fruchtfleisch/Geschmack
Gelblichgrün bis gelblichweiß. Anfangs sehr fest, unempfindlich gegen Druck. Später markig, saftig, wenig gewürzt,
weinig und süß.

Geschmack
mittelfein, in gutem Boden und bei später Ernte befriedigend.

Geruch
sehr schwach.

Bewertung
Ertrag sehr spät einsetzend. Manchmal erst nach 20 Jahren. Dann reichlich und regelmäßig. Mißernten selten. Baum
erreicht ein sehr hohes Alter.

Bodenansprüche
Wenig anspruchsvoll. Genügend Nährstoffe und Bodenfeuchtigkeit.

Besonderheiten
In ungünstigen Lagen etwas schorfgefährdet. Sonst aber widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge.

Herkunft
Zufallssämling in Brettach bei Heilbronn gefunden.
Vermutlich Kreuzung aus "Champagner Renette" X "Jakob Lebel".

Wuchs
Starkwüchsig, breite Krone; frosthartes Holz; Erziehungsformen vorwiegend Hoch- und Halbstamm.

Blüte
Schlechter Pollenspender; Fruchtschale gelblich-grün bis weißlich-grün; Deckfarbe: hellrot bis blaurot; glatt; fettig.

Blütezeit
spät.

Frucht
Sehr groß; plattrunder, schwach gerippt.

Verwendung
Sehr guter Tafel- und Wirtschaftsapfel; Winterapfel, Ersatzsorte für Ontario und Welschinser.

Bewertung
Ertragswert beginnt mittel bis mittelfrüh, aber reich; geringe Alternanzneigung; verlangt nur geringen Schnittaufwand;
Anbau im Weinbauklima.

Pflege
Geringer Schnittaufwand; gelegentlich starker Rückschnitt um Verkahlung zu vermeiden.

Befruchtersorten
Goldparmäne, Berner Rosenapfel, Zuccalmaglio.

Standort
Weinbauklima; nicht für Höhen über 500m.

Reifezeit
Baumfreife: Mitte bis Ende Oktober; Genußreife ab Februar; Haltbarkeit bis Mai.

Bodenansprüche
Warme nährstoffreiche Böden. Gedeiht weniger gut auf schweren, nassen Böden.

Bewertung
Ertrag sehr spät einsetzend. Manchmal erst nach 20 Jahren. Dann reichlich und regelmäßig. Mißernten selten.
Baum erreicht ein sehr hohes Alter.

Bodenansprüche
Wenig anspruchsvoll. Genügend Nährstoffe und Bodenfeuchtigkeit.

Fruchtfleisch/Geschmack
Weiß, saftig, herb gewürzt mit erfrischender Säure; Zucker und Säuregehalt: mittel.

Besonderheiten
Wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge

Herkunft
Alte frz. Sorte aus der Champagne; schon 1799 beschrieben und 1857 zum Anbau empfohlen.

Doppelnamen

  • Glattapfel, Goldgranater, Herrenapfel,
  • Jahrapfel, Käsapfel, Loskrieger, Mutterapfel,
  • Räbenapfel, Reinette Blanche de Champagne, Siberapfel ...

Wuchs
Mittelstarker Wuchs.

Frucht
Großer flachrunder, gleichmäßig gebauter Apfel; flachverlaufende Rippen; eine Rippe ist manchmal wie eine Naht verstärkt;
Schale glatt geschmeidig, zuerst grüngelb, später wachsgelb;
Sonnenseite manchmal rosa getönt, Schalenpunkte fein, bräunlich; Rostflecken nicht häufig.

Standort
Nicht für kalte, nasse und trockene Lagen. Bei ausreichender Wärme auf für mittlere Höhenlagen geeignet.

Verwendung
Guter Tafel-, sehr guter Wirtschaftsapfel.

Reifezeit
Pflückreife: ab Mitte Oktober; Genußreife: ab Dezember; haltbar bis in die Sommermonate.

Bewertung
Ertrag früh einsetzend und regelmäßig. Ertragsmenge: durchschnittlich; gute Dauersorte für Obstwiesen und Hausgärten.

Fruchtfleisch/Geschmack
Ziemlich fest, saftig, weißlich; wenig gewürzt; erfrischende Säure; die Säure wird während des Lagerns abgebaut.

Bodenansprüche
Nährstoffreiche, ausreichend feuchte, lockere Böden.

Pflege
Zweimaliger Rückschnitt genügt meist zum Kronenaufbau

Herkunft
Um 1830 bei London entstanden.

Doppelnamen

  • Cox Orangen Pippin, Renette Orange de Cox,
  • Russet Pippin, Verbesserte Muskatrenette.

Blüte
Guter Pollenspender, frostempindlich.

Blütezeit
Mittelfrüh bis spät und lang anhaltend.

Wuchs
Mittelstark bis schwach, Krone später kugelig, sehr starke Triebbildung, dichtes Fruchtholz,
Halbstamm nur mit Stammbildner, Niederstamm auf M9, M26, Pi80, MM106.

Frucht
Mittelgroße, ebenmäßig geformte Früchte mit flachen kurzen Falten;
Fruchtschale glatt, matt glänzend, grünlich-gelb, später goldgelb, Sonnenseite gerötet und gestreift. Schalenpunkte fein, bräunlich; geruchsschwach; die Fruchtschale fühlt sich etwas rau an.

Standort
In nicht frostgefährdeter Lage. Frostempfindliches Holz. Ständig luftfeuchte Gegenden.

Bewertung
Einer der besten Tafeläpfel, der auch für die Verwertung sehr gut geeignet ist. Ertragswert beginnt ab 2. bis 3. Standjahr. Alternanz groß, gute Bedingungen erforderlich.

Pflege
Regelmäßiger Überwachungsschnitt ist empfehlenswert. Starke Schnitteingriffe vermeiden.

Befruchtersorten
Alkmene, Berlepsch, Boikenapfel, Golden Delicious, Goldparmaene, James Grieve, Jonathan, Klarapfel, Landsberger Renette, McIntosh, Ontario.

Reifezeit
Baumreife: Anfang September bis Mitte Oktober; Genußreife ab Ende Oktober; haltbar bis März.

Verwendung
Vorwiegend für kleinere Baumformen geeignet. Früh einsetzender Ertrag, regelmäßig aber nicht besonders hoch.

Bodenansprüche
Anspruchsvoll; nährstoff- und humusreiche, ausreichend feuchte Böden.

Fruchtfleisch/Geschmack
Gelblich-weiß, fein abknackend, später mürbe, saftig von sehr edlem Aroma.
Bei ungünstiger stark wechselnder Witterung werden die Früchte leicht rissig.

Besonderheiten
Vor allem größere Früchte sind stippempfindlich. Empfindlich für Kali- und Magnesiummangel.
Sorte wird von Wühlmäusen bevorzugt.

Herkunft
Im Rheinland und etwas seit 1800 angebaut.

Doppelnamen

  • Bohnapfel, Gros Bohn,
  • Großer Bohnapfel, Jockerle.

Wuchs
Starkwachsend, anspruchslos, reich tragend; steil aufrecht wachsende Krone; Erziehung vorwiegend als höhere Stammform.

Blüte
Schlechte Pollenspender.

Frucht
Mittelgroßer, eiförmiger bis einwalzenförmige, meist gleichmäßig gebauter Apfel;
Fruchtschale glatt, matt glänzend, grün, später grünlich-gelb;
Sonnenseite schwach gerötet und deutlich gestreift. Schalenpunkte fein, bräunlich.
Geruchsschwach.

Verwendung
Hervorragender Wirtschaftsapfel.

Standort
Auch in rauheren Gebieten, jedoch nicht an Nordhängen, empfehlenswert für Obstwiesen, da die Sorte mit wenig Pflegemaßnahmen auskommt.

Reifezeit
Pflückreife ab Ende Oktober; Verarbeitung ab Januar; haltbar bis in die Sommermonate.

Bewertung
Hervorragend geeignet für Süßmost- und Obstweinherstellung.

Fruchtfleisch/Geschmack
Hellgelblich bis gelblich-grün, halbfein; fest, nicht gewürzt, saftig; etwas herbe, zuerst starke, später milde Säure;
zuerst geringer, später ausreichender Zuckergehalt.

Besonderheiten
Manchmal Anflüge von Rost.

Pflege
Bei Älteren Bäumen ist eine Zeitweise Verjüngung der Krone angebracht. Starke Alternanz.

Herkunft
Sehr alte, früher weit verbreitete Apfelsorte; wahrscheinlich aus Deutschland.

Doppelnamen

  • Bischofsmütze, Bürger Herrenapfel,
  • Carndinal Blanc Flammé, Falscher Gravensteiner ...

Wuchs
In der Jugend kräftig wachsend. Aufrechte Krone, mit zunehmendem Alter breit.
Junges Laub und Triebe stark wollig.

Blüte
Widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse.

Blütezeit
Früh.

Frucht
Mittelgroßer bis großer, sehr unterschiedlich und unregelmäßig. Hochgebauter bis platter Apfel.
Fruchtschale glatt, glänzend, erst grüngelb, später strohgelb. Unterschiedlich kräftig gestreift. Etwas fettige Fruchtschale.

Bewertung
Sehr gute Lagerfähigkeit. Regelmäßige Erträge. Sehr alt werdend. Widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge.

Besonderheiten
Vorwiegend für höhere Erziehungsformen. Gelegentliche Krebsanfälligkeit.

Standort
Sehr anspruchslos. Widerstandsfähig.

Bodenansprüche
Sehr anspruchslos.

Reifezeit
Genußreife ab Ende Oktober, Baumreife Mitte September, haltbar bis Februar.

Verwendung
Sehr guter Tafel- und Wirtschaftsapfel.

Fruchtfleisch/Geschmack
Weiß mit grünlichem oder gelblichem Schimmmer. Grobfasrig, saftig, von erfrischendem Geschmack. Ohne Gewürz und Geruch.

Herkunft
Forschungsanstalt Geisenheim 1897, Züchtung aus Kreuzung "Minister von Hammerstein" X "Baumanns Renette".

Befruchtersorten
Ananasrenette, Cox Orange, Croncels, Goldparmene, James Grieve, Klarapfel, Landsberger Renette.

Wuchs
Anfangs stark, später mittelstark wachsend.
In der Jugend aufrecht, später breit. Holz frostempfindlich.
Niederstämme auf M4, M11, A2. Halb- und Hochstämme auf frostharten Stammbildnersorten.

Frucht
Mittelgroßer, hochgebauter, manchmal etwas ungleichmäßiger Apfel. Fruchtschale dünn, später fettig werdend.
Schalenfarbe grünlichgelb, später hochgelb. Sonnenseite kräftig gerötet, marmoriert, gestreift.
Vereinzelt Schalenpunkte, braun, bei Schattenfrüchten weiß. Keine Berostung in der Kelchgegegend. Geruch schwach.

Pflege
Intensive Schnittmaßnahmen. Gelegentliche Verjüngung und kräftige Düngung.

Blüte
Ziemlich frosthart, mittellang an ein- bis zwei- und mehrjährigen Lang- und Kurztrieben.

Blütezeit
Früh.

Reifezeit
Pflückreife ab Mitte September; Genußreife ab Oktober; haltbar bis Januar.

Verwendung
Sehr guter Tafel- und Wirtschaftsapfel.

Standort
Bis 400m Höhenlage, bei warmen, geschützten Standort, Windschutz nötig.

Bewertung
Frühe Erträge, zuverlässig regelmäßig hoch. Massenträger ab dem dritten Standjahr.

Besonderheiten
Nicht zu spät ernten, da mit der Pflückreife auch der Fruchtfall einsetzt. Gering Schorf- und Mehltauanfällig.
Sehr krebsanfällig und anfällig für Stippigkeit.

Herkunft
Um 1800 in einem Garten in Downham/England gefunden.

Doppelnamen

  • Gelber Scheibenapfel, Glasapfel, Glasrenette,
  • Golden Noble, Plattapfel, Wachsapfel, Zitronenapfel.

Wuchs
Kräfig mittelstark, Triebe stark. Leitäste waagrecht und aufrecht.
Krone breikugelig. Holz frosthart.
Hoch- und Halbstamm auf Sämlingsunterlagen, Busch auf MM106 und M4.
Niederstämme auf M9, M26 und Pi 80, Viertelstamm auf A2.

Frucht
Mittelgroß bis groß gleichmäßige Früchte. Schale dünn glatt, mürbe, abziehbar. Farbe grüngelb bis Zitronengelb.
Bei der Reife etwas goldiger. Wenig feine braune Punkte. Feiner schwacher Duft.

Verwendung
Wertvoller Tafel- und Wirtschaftsapfel. Anbauwert begrenzt. Für Mus, Saft, und Konservierung, guter Backapfel.

Bewertung
Ertragswert mittelhoch bis hoch, kontinuierlich, jährlich.

Pflege
Aufbauschnitt wichtig, Erhaltungsschnitt.

Blüte
Langwährend, witterungsempfindlich. An Fruchtruten und Kurztrieben.

Befruchtersorten
Ananasrenette, Cox Orange, Croncels, Goldparmäne, Klarapfel, Landsberger Renette.

Blütezeit
Spät.

Reifezeit
Pflückreife ab Mitte September; Genußreife ab Ende September; haltbar bis Januar.

Bodenansprüche
Nährstoffreiche, gut durchlüftete.

Standort
Überall anbauwürdig auch für kühlere Lagen, von der Küste bis in das Alpenvorland.

Fruchtfleisch/Geschmack
Hellgelb, fein, saftig, zart, aromatisch. Erfrischende Säure. Hoher Vitamin C-Gehalt.

Besonderheiten
Anfällig für Frucht- und Kragenfäule. Schorf und Krebs bei ungünstigen Standorten. Selten keine Anflüge von Rost.

Herkunft
Zufallssämling in Frankreich oder England schon vor 1700 dort bekannt. Über England nach Deutschland eingeführt und seit 1853. Zum Anbau empfehlenswert????.

Doppelnamen

  • Englische Wintergoldparmäne, Goldrenette,
  • Herzogsrenette, Hampshire Yellow, King of the Pippins,
  • King of the Pippins, Reine des Reinettes ...

Wuchs
Mittelstark, hochkugelige Krone, Holz nicht allzu frosthart. Für alle Erziehungsformen geeignet.

Blüte
Widerstandsfähig, sehr guter Pollenspender. Langwährend, hoch Spätfrost - weniger Winterfrostempindlich???.

Blütezeit
Mittelspät.

Frucht
Mittelgroßer, abgestumpft eikegelförmiger, gleichmäßig gebauter Apfel.
Fruchtschale glatt, glänzend, grünlichgelb bis gelb. Sonnenseite goldig gerötet und kräftig gestreift. Schalenpunkte fein, braun.
Nur selten Anflüge von Rost. Geruch kräftig.

Standort
Auf guten Apfelböden, bei geschützter Lage auch in Höhenlagen möglich.

Pflege
Fruchtbehaarung ausdünnen, Schattenfrüchte minderwertig. Regelmäßig jährlich auslichten, später Kronen verjüngen.

Bewertung
Ertragswert mittel bis hoch, wechselnd. Ertrag setzt mittelfrüh ein, Alternanz mittel, nur für ausreichend feuchte Standorte.

Befruchtersorten
Alkmene, Baumanns Renette, Berlepsch, Cox Orange, Croncels, Klarapfel, Landsberger Renette, Ontario, Oldenburg, James Grieve, Jonathan, Golden Delicious.

Reifezeit
Baumreife ab September, Genußreife ab Oktober, Haltbarkeit bis Januar und länger.

Verwendung
Winterapfel - wertvolle, beliebte Tafelsorte. In Bayern Hauptsorte. Gute Marktsorte von Januar bis Februar.
Gärten und bäuerlicher Obstbau: zum Selbstverzehr.
Erwerbsanbau: nicht für Industrieproduktion geeignet.

Bodenansprüche
Nährstoffreiche, frische, wärmere, leichtere Böden, mit mittlerer Bodenfeuchtigkeit.

Fruchtfleisch/Geschmack
Gelblich-weiß, fein, saftig, edel gewürzt. Wenig vorherrschende Säure bei ausreichendem Zuckergehalt.

Besonderheiten
Anfällig für Schorf, stark für Krebs, Blutlaus, Blattlaus und Apfelwickler.

Herkunft
Stammt aus Holland oder Frankreich und war schon Mitte des 17. Jahrhunderts bekannt.

Doppelnamen

  • Goldrenette, Graue Renette,
  • Grüne Renette, Herbst Rabau ...

Wuchs
Kräftig und gesund, für alle Erziehungsformen geeignet.

Blütezeit
mittelfrüh.

Frucht
Mittelgroßer bis großer, starkabgestumpft rundlicher, nicht ganz gleichmäßig gebauter Apfel. Manchmal treten fünf Rippen deutlich hervor. Sie verlaufen nicht ganz gleichmäßig, und lassen die Frucht im Querschnitt dreikantig erscheinen.
Fruchtschale zäh, lederartig, zum größten teil fein rauh durch graubraunen schuppipigen Rost.
Grundfarbe gelblichgrün, vorwiegend an der Schattenseite hervortretend. Schalenpunkte graubraun bis grünlich, deutlich fühlbar.

Bewertung
Ertrag sehr hoch, so daß der Baum sich erschöpfen kann.

Blüte
Gegen Witterungseinflüsse empfindlich.

Reifezeit
Pflückreife ab Ende September, Genußreife ab Oktober. Haltbarkeit bis Ende Dezember.

Verwendung
Sehr guter Tafel- und Wirtschaftsapfel, der besonders in Westfalen verbreitet angebaut wird.

Standort
Empfehlenswert für Höhenlagen und Obstwiesen.

Bodenansprüche
Für gute, vor allem feuchte Apfelböden

Fruchtfleisch/Geschmack
Grünlichgelb, fein, sehr saftreich. Angenehm weinsäuerlich. Gefäßbündel heben sich durch grüne Zeichnung deutlich ab.

Besonderheiten
Die Frucht neigt auf dem Lager zum Welken. Bei Trockenheit fallen die Früchte vorzeitig ab.

Herkunft
Sehr alte Sorte, schon im 18. Jahrhundert beschrieben. Verbreitung vom Ort Gravenstein (Schleswig-Holstein); wahrscheinlich auch dort entstanden.

Doppelnamen

  • Blumenkalvill; Diels Sommerkönig; Ernteapfel;
  • Grafenapfel; Haferapfel; Marbapfel;
  • Pomme de Gravenstein; Sommerkalvill; Stroemling.

Wuchs
Sehr kräftiger Wuchs, auch noch im Alter;
Erziehungsformen vorwiegend Busch und Viertelstamm auf MM106 und M4; Niederstamm auf M26, M9;
Hochstamm auf Sämling oder Stammbildner.

Blüte
Schneeweiße Blüten; gegen Witterungseinflüße empfindlich. Schlechter Pollenspender.

Blütezeit
Früh.

Standort
Hohe Ansprüche, ausreichende Luftfeuchtigkeit.

Verwendung
Ausgezeichneter Tafel-, sehr guter Wirtschaftsapfel.

Bewertung
Ertragseintritt spät bis sehr spät; Ertragshöhe mittel und sehr unregelmäßig; die Früchte reifen nicht ganz gleichzeitig; Alternanz groß.

Pflege
Nur mäßiger Aufbauschnitt erforderlich; Nebentriebe zur Frühholzbildung stets unbeschnitten lassen.

Frucht
Mittelgroßer bis großer, breitkugelig bis hochrunder, ungleichmäßig gebauter Apfel; ausgeprägte Rippen, über die ganze Frucht laufend; Fruchtschale glatt, fettig, grünlich-gelb bis gelb, später lebhaft gelb; zur Reifezeit ist oft die ganze Frucht rötlich geflammt; angenehmer, kräftiger Geruch.

Befruchtersorten
Ananas Renette, Baumanns Renette, Berner Rosenapfel, Boikenapfel, Cox Orange, Croncels, ...

Reifezeit
Pflückreife ab Anfang September; Genußreife ab Anfang Oktober; haltbar bis Ende Dezember.

Bodenansprüche
Ausreichende Bodenfeuchte im Sommer.

Fruchtfleisch/Geschmack
Gelblich-weiß, fein, etwas locker, sehr saftig, Sortentypisch edelgewürzt.

Besonderheiten
Schorf und Mehltauanfällig; Neigung zur Stippigkeit.

Herkunft
Alte Sorte, die um 1830 von Soest, Westfalen aus verbreitet wurde.

Doppelnamen

  • Goldrenette, Harberts Rambur Renette,
  • Harberts Renettenartiger Rambur, Imm-Apfel, Königsapfel.

Wuchs
Eine der am stärksten wachsenden Sorten. Nur für Hochstamm geeignet.

Blüte
Schlechter Pollenspender.

Frucht
Großer, abgestumpft, flach runder, sehr gleichmäßig gebauter Apfel. Fruchtschale glatt, grünlichgelb, später lebhaft gelb. Sonnenseite goldiger, zart gestreift. Schalenpunkte zahlreich, fein, bräunlich.
Anflüge von Rost nur in der Stielgrube. Geruchsschwach.

Verwendung
Sehr guter Tafel- und Wirtschaftsapfel.

Bewertung
Ertrag setzt sehr spät ein. Ist dann regelmäßig und sehr hoch. Unempfindlich gegen Blutlaus und Pilzkrankheiten.

Pflege
Erziehungsschnitt zur guten Kronenbildung mehrere Jahre hindurch erforderlich.

Reifezeit
Pflückreife Mitte Oktober; Genußreife ab Anfang Dezember; Haltbarkeit bis Februar und länger.

Bodenansprüche
Die Sorte stellt keine Ansprüche an Boden, gedeiht jedoch auf schweren mineralstoffreichen Böden besser

Standort
Auch für Gebirgslagen geeignet.

Fruchtfleisch/Geschmack
Gelblichweiß, fein, saftig, renettenartig gewürzt, kräftige Säure bei hohem Zuckergehalt.

Besonderheiten
Die großen Früchte werden auf dem Lager leicht stippig.

Herkunft
1864 als großer Baum im Gutsgarten Burgel, Witzleben, von Hesselmann gefunden. Seit 1877 verbreitet.

Doppelnamen

  • Wilhelm-Apfel (Neue Bundesländer).

Blütezeit
mittelfrüh.

Wuchs
Stark bis sehr stark, große Krone, breit, kugelig, Holz frosthart,
Baumformen: Hoch- und Halbstamm auf Sämlingsunterlage, Auch Niederstammformen.
Schlechter geeignet auf M9, Viertelstamm und Busch auf MM106, M4 und M11.

Pflege
Mäßiger Schnitt, sonst sehr viel unfruchtbare Holz-Triebe. Nach Aufbauschnitt wenig schneiden.

Frucht
Flachrunder, mittelgroßer, ziemlich gleichmäßig gebauter Apfel. Querschnitt flachkantig.
Fruchtschale glatt, glänzend, etwas fettig, fest. Schalenfarbe weißlichgelb, später strohgelb.
Zur Reifezeit vor allem auf der Sonnenseite intensiv gerötet. Schalenpunkte zahlreich, groß, gelbgrau, in der Rötung weiß.

Bewertung
Liebhabersorte. Sehr spät beginnender Ertrag, dann aber regelmäßig, hoch bis sehr hoch.

Befruchtersorten
Cox's Orange, Goldparmäne, Klarapfel, Landsberger Renette, Ontario, Idared.

Reifezeit
Baumreife Mitte Oktober; Genußreife ab Anfang Dezember, Haltbarkeit bis März.

Blüte
Am Kurzholz, reich, typisch rosa, frostunempfindlich.

Verwendung
Winterapfel. Anbauwert begrenzt. Tafe- und Wirtschaftsapfel. Frischverzehr. Für größere Gärten geeignet.
Bäuerlicher Obstanbau: schöner Hausbaum, Erwerbsanbau: ungeeignet.

Fruchtfleisch/Geschmack
Weiß, fein, saftig. Typischer Rosenapfelgeschmack. Angenehme Würze, wenig Säure, hoher Zuckergehalt.

Besonderheiten
Anfällig für Schorf und Stippe, besonders auf Unterlage M9.

Bodenansprüche
Sehr geeignet für leichte und schwere Böden, benötigt ausreichende Bodenfeuchtigkeit.

Herkunft
Englischen Ursprungs, kam schon vor 1800 nach Deutschland.

Doppelnamen

  • Amerikanischer Romanite, Butterapfel,
  • Dittrichs Prachtrenette, Canadian Reinette uvm.

Wuchs
Kräftig, breitkugelige Krone, Leitäste anfangs aufrecht, später neigend.
Fruchtholz sind Ruten, Spieße, Sprossen, Quirlholz. Baumformen.
Baumformen: Hoch- und Halbstamm auf Sämlingsunterlage, Niederstämme auf M9, M26 und Pi80.
Für Obsthecken auf M9.

Fruchtfleisch/Geschmack
Grünlichgelb, fein, markig bis mürbe. Etwas schwammig, saftig, gewürzt.
Vorherrschende kräftige angenehme Säure bei ausreichendem Zuckergehalt.

Blüte
Langwährend frostemfpindlich, an zweijährigen Langtrieben.

Standort
Warme Lagen, besonders in Südosteuropa und Südtirol. Auch in Höhenlagen gute Fruchtqualität.

Verwendung
Winterapfel - Spitzenapfel zum Frischverzehr.
Gärten: Liebhabersorte; bäuerlicher Obstanbau: für Selbstversorger,
Erwerbsanbau: wegen Frostgefahr nicht für Großflächen geeignet.

Bewertung
Ertrag jährlich, mittelhoch, auf Sämlingsunterlage spät, ab 4.-6. Jahr.

Frucht
Großer bis sehr großer, abgestumpft rundlicher, manchmal flachrunder, ungleichmäßig aufgebauter Apfel.
Fruchtschale durch grünlichbraunen schuppigen Rost fast auf der ganzen Oberfläche fein rau. Grundfarbe grün, später grünlichgelb
bis gelb. Sonnenseite meist etwas gerötet. Schalenpunkte zahlreich, dick, manchmal eckig, braun. Geruchsschwach.

Befruchtersorten
Ananasrenette, Berlepsch, Cox Orange, Landsberger Renette, Oldenburg, Ontario.

Reifezeit
Baumreife ab Mitte Oktober, Genußreife ab Dezember, Haltbarkeit bis in den Mai.

Bodenansprüche
Nährstoffreich, mäßig feuchte, gut durchlüftete, offene Böden.

Besonderheiten
Anfällig für Stippe, Apfelwickler, Schorf, Fruchtwelke und Krebs.

Pflege
Ständiger Überwachungsschnitt.

Herkunft
Deutschland. Lokalsorte aus dem Maintal.

Doppelnamen
Klosterrambur, Krumme Lore.

Wuchs
Mittelmäßig, breitkronig, flach, später hängend.
Vorwiegend als Hoch- und Halbstamm, wird zweckmäßig auf Stammbildner veredelt.

Frucht
Großer bis sehr großer, hochgebauter, ungleichmäßiger Apfel. Breite Kanten überziehen häufig die Frucht.
Fruchtschale glatt, hellgrün, später gelb. Sonnenseite gerötet und gestreift. Vereinzelt braune Schalenpunkte, geruchsschwach.

Standort
Ziemlich anspruchslos. Ist noch für höhere Lagen geeignet.

Bodenansprüche
Ziemlich anspruchslos.

Besonderheiten
Wenig schorfanfällig.

Befruchtersorten
Ontario, Danziger Kantapfel, Wettringer, Concels.

Blüte
Ziemlich widerstandsfähig.

Blütezeit
Mittelfrüh.

Reifezeit
Baumreife ab Ende Oktober; Genußreife ab Januar; Haltbarkeit bis Mai.

Verwendung
Winterapfel - Anbauwert begrenzt. Eß-, Wirtschaftsfrucht.
Gärten: Liebhabersorte, bäuerlicher Obstanbau: für Selbstversorger; Erwerbsanbau: ungeeignet.

Fruchtfleisch/Geschmack
Gelblichweiß, sehr fest, saftig, wenig gewürzt, schwache Säure, bei ebenfalls nicht hohem Zuckergehalt.

Bewertung
Ertrag regelmäßig.

Herkunft
Kanada, 1874; Kreuzung aus Northern Spy x Wagener Apfel; seit 1882 über Frankreich nach Europa verbreitet.

Befruchtersorten

  • Berner Rosenapfel, Cox's Orange, Gloster,
  • Goldparmäne, Klarapfel, Oldenburg,
  • Rote Sternrenette, Golden Delicious ...

Wuchs
Schwach bis mittelstark, aufrechte, kleine Krone, hochoval, Holz frostunempfindlich.
Hoch- und Halbstamm nur mit Stammbildner, Niederstämme auf M9, M26, Pi80, MM106.

Blüte
Frosthart.

Frucht
Große bis sehr große Frucht. Plattrund, Rippen laufen über die ganze Frucht. Fruchtschale gelblichgrün, dann gelb.
Sonnenseite zuerst trübrot, später rot verwaschen und gestreift. Schalenpunkte hell.

Standort
Breit von Nord bis Süd. Auch mittlere Höhenlagen bis 300m. Freie, luftige Lage. Ungeeignet in Frostlagen.

Bewertung
Ertrag früh, ab 3. Standjahr. Mittelhoch bis reich tragend, wechselnd. Neigt zur Alternanz. Wertvoller Massenträger.
Ausgezeichneter Tafel- und Wirtschaftsapfel.

Verwendung
Winterapfel - wertvollste Dauersorte zum Frischverzehr, Tafel-, Koch- und Backapfel.
Gärten: Liebhabersorte; bäuerlicher Obstbau: Selbstversorger; Erwerbsanbau: nur für Kleinflächen.

Blütezeit
Mittelspät.

Reifezeit
Baumreife ab Mitte Oktober; Genußreife ab Januar; Haltbarkeit bis Mai.

Bodenansprüche
Verlangt gute, tiefgründige, nährstoffreiche, offene Böden.

Besonderheiten
Sehr krebsanfällig bei schweren, feuchten Böden. Im Weinbauklima mehltauanfällig. Wird leicht stippig.

Fruchtfleisch/Geschmack
Weiß, zart, von erfrischender angenehmer, feiner Säure.

Pflege
Ständig Schnittpflege nötig. Die Kleinfruchtigkeit durch ausdünnen unterdrücken.

Herkunft
Wird vor allem im fränkischen Weinbaugebiet und im Rheinland angebaut.

Doppelnamen

  • Apfelmuser, Deutsche Schafsnase, Engelsapfel,
  • Grenadier, Herrenapfel, Katzenkopf, Leichter Maatapfel.

Wuchs
Mittelstark, aufrechte Krone, später breit und etwas sparrig. Erziehung vorwiegend als Halb- und Hochstamm.
Für Obstwiesen gut geeignet.

Frucht
Großer kegelförmiger, fast gleichmäßig gebauter Apfel. Rippen fein und flach über die ganze Frucht laufend. Querschnitt nicht ganz rund. Fruchtschale glatt, grünlichgelb, später hellgelb. Sonnenseite punktiert gerötet und kräftig gestreift.
Schalenpunkte zahlreich, fein bis mitteldick, braun. Geruch deutlich.

Verwendung
Hervorragender Wirtschaftsapfel, schlechter Tafelapfel.

Bodenansprüche
Geringe Ansprüche, jedoch können gute Erträge nur bei guten Böden erwartet werden.

Bewertung
Der Ertrag setzt früh ein, ist hoch und meist regelmäßig.

Reifezeit
Baumreife ab Mitte September. Verarbeitung ab Ende September. Haltbarkeit bis Dezember.

Fruchtfleisch/Geschmack
Gelblichweiß, halbfein, saftig, nicht gewürzt. Vorherrschende angenehme Säure, bei ausreichendem Zuckergehalt.
Fruchtfleisch bleibt bei der Verarbeitung weiß.

Standort
Auch in rauen Höhenlagen anbaufähig.

Pflege
Rückschnitt in den ersten Jahren erforderlich

Herkunft
Eine der ältesten bekannten Sorten, die schon im 16. Jahrhundert nachgewiesen ist.

Doppelnamen

  • Bamberger, Rasinien Apfel, Christapfel,
  • Drei Jahre Dauernder Streifling, Eisapfel,
  • Herzapfel, Kohlapfel, Zigeunerapfel.

Wuchs
Kräftig und gesund. Kräftige Krone, Erziehung vorwiegend als Halb- und Hochstamm.

Frucht
Mittelgroßer bis großer, rundlich kegelförmiger, nicht immer gleichmäßig gebauter Apfel. In Form und Farbe sehr
unterschiedlich. Fünf Rippen über die Mitte der Frucht laufend.
Fruchtschale glatt, bläulich bereift, Schalenfarbe düster grün, später heller. Sonnenseite intensiv gerötet und unterschiedlich stark gestreift. Schalenpunkte groß, weiß.

Bewertung
Der Ertrag setzt sehr spät ein, ist dann aber hoch und ziemlich regelmäßig.

Reifezeit
Baumreife ab Ende Oktober, Verwertung ab Dezember, Haltbarkeit bis in den Sommer oder länger.

Blütezeit
spät.

Blüte
unempfindlich, schlechter Pollenspender.

Bodenansprüche
Geringe Ansprüche and Boden und Klima.

Verwendung
Sehr guter Wirtschaftsapfel.

Standort
Auf zusagenden Standorten weniger empfindlich gegen Krankheiten und Schädlinge.

Fruchtfleisch/Geschmack
Gelblich bis grünlichgelb, fein, mäßig saftig, wenig gewürzt, wenig Säure bei vorherrschendem Zuckergehalt.

Herkunft
Stammt wahrscheinlich aus Deutschland und wurde vom Niederrhein aus verbreitet. Sie ist seit mindestens 200 Jahren bekannt.

Doppelnamen

  • Pomme de Coeur, Star Renette.

Wuchs
Schwach bis stark. Krone breitpyramidal. Holztriebe frosthart.
Hoch- und Halbstamm auf Sämlingsunterlagen, Viertelstamm und Busch auf M4.
Niederstämme auf M27, M9, M26 nicht empfehlenswert.

Blütezeit
Spät.

Verwendung
Winterapfel - Anbauwert gut. Roter Weihnachtsapfel für Frischverzehr. Gebietssorte.
Gärten: ungeeignet, bäuerlicher Obstbau: Selbstversorger; Erwerbsanbau: ungeeignet.

Standort
Breit anbaufähig. Bis in mittlere Höhenlagen.

Pflege
Nur Auslichtungsschnitt nötig.

Frucht
Mittelgroßer runder, gleichmäßig gebauter Apfel. Fruchtschale glatt, glänzend, durch Schalenpunkte manchmal fein aufgeraut.
Schalenfarbe gelblich, zur Reifezeit kräftig gerötet. Schalenpunkte bräunlichgelb, als helle sternartige Tupfen erscheinend. Deutlicher Geruch.

Befruchtersorten
Cox's Orange, Ontario, Gloster.

Reifezeit
Baumreife ab Mitte Oktober. Genußreife ab November. Haltbarkeit bis März.

Fruchtfleisch/Geschmack
Gelblichweiß bis weiß. Unter der Schale leicht gerötet, fein, saftig, etwas gewürzt. Vorherrschende angenehme Säure bei ausreichendem Zuckergehalt.

Bodenansprüche
Tiefgründige, feuchte, offene, nährstoffreiche Böden.
Bodenansprüche Genügend feuchte, nährstoffreiche Böden.

Besonderheiten
Gering anfällig gegen Schorf und Krebs. Nicht mehltauanfällig. Anfällig gegen Stippe.

Herkunft
Deutschland, aus einer Selektion von Apfelsämlingen im Raum Trier.

Doppelnamen

  • Roter Holzapfel, Roter Trierer, Trankapfel.

Wuchs
Schwach bis mittelstark. Krone unregelmäßig, mit langsamer Entwicklung.
Hoch-, Halbstamm auf Sämlingsunterlangen.

Blüte
Frostunempfindlich, auf ein- und zweijährigem Fruchtholz.

Verwendung
Kleiner bis mittelgroßer, rundlicher, schwachgerippter Apfel, Fruchtschale derb und glatt, etwas glänzend.
Grundfarbe bräunlichgrün, später grünlichgelb. Zur Reifezeit bräunliches bis bläuliches Rot mit dunkleren Streifen.

Standort
Empfehlenswert für Obstwiesen und Gärten

Pflege
Leittriebe stark einkürzen, um den Seitentrieben genügend Wachstum zu ermöglichen.

Standort
Warme Tal- und mittlere Höhenlage bis 300m.

Bewertung
Ertrag früh, reich, regelmäßig. Hervorragender Wirtschaftsapfel.

Pflege
Gute Schnittpflege.

Reifezeit
Pflückzeit möglichst spät. Noch bis Dezember möglich, Verarbeitung ab Dezember. Haltbarkeit bis April.

Befruchtersorten
Goldparmäne, Jonathan, James Grieve, Renetten.

Verwendung
Winterapfel, Mostapfel - Anbauwert: begrenzt. Mostsorte für Gär- und Süßmost.
Gärten: ungeeignet; bäuerlicher Obstbau: für Selbstversorger; Erwerbsanbau: ungeeignet.

Bodenansprüche
Nährstoffreiche, tiefgründige Böden.

Fruchtfleisch/Geschmack
Fest, sehr saftreich, grünlichgelb, zuerst stark hervortretende Säure, später steigender Zuckergehalt.

Besonderheiten
Schorfanfällig

Herkunft
Die Sorte entstand 1856 in Boskoop, Holland. Der heute häufig angebotene Rote Boskoop wurde 1923 als Knospenmutation im Rheinland gefunden.

Doppelnamen

  • Schöner von Boskoop, Belle der Boskoop,
  • Goudrenet, Graue Winterrenette, Reinette Monstreuse,
  • Reinette von Montfort, Schoone van Boskoop.

Wuchs
Sehr starker Wuchs; breite, große Krone; für kleine Baumformen weniger geeignet; das Holz ist etwas frostemfpindlich.

Blüte
Gegen Witterungseinflüsse empfindlich. Schlechter Pollenspender.

Blütezeit
Früh bis mittelfrüh (lange anhaltend).

Standort
In windgeschützten, nicht frostgefährdeten Lagen; bei ausreichender Feuchte auch auf Obstwiesen.

Frucht
Großer bis sehr großer, rundlicher, häufig ungleichmäßig gebauter Apfel; Querschnitt etwas kantig;
Fruchtschale leicht aufgeraut, mattglänzend; weitgehend berostet; Grundfarbe hellgrün, später grünlich-gelb bis gelb; dazwischen
zahlreiche bräunliche Streifen; Sonnenseite gerötet; geruchsschwach.

Verwendung
Ausgezeichneter Tafel- und Wirtschaftsapfel.

Pflege
Erziehung als Busch, Viertel-, Halb- und Hochstamm; kräftiger Auslichtungsschnitt; Verjüngungsschnitt.

Reifezeit
Baumreife: ab Mitte Oktober; Genußreife: ab Mitte Dezember; haltbar bis April.

Befruchtersorten
Alkmene, Ananas Renette, Baumanns Renette, Berner Rosenapfel, Boiken Apfel, Cox Orange, Elstar, Gelber Edel Jonathan, Klarapfel, Landsberger Renette, Oldenburg.

Fruchtfleisch/Geschmack
Hellgelblich bis grünlichgelb; saftig; renettenartig gewürzter kräftiger, weinsäuerlicher Geschmack.

Bewertung
Später Ertragsbeginn bei Sämlingsunterlagen, aber dann abwechselnd mittel bis hoch.
Auf M9 früher Ertrag. relativ konstant, mittelhoch, Alternanz groß.
Sehr starker Wuchs, für kleine Baumformen weniger geeignet.

Bodenansprüche
Genügend feuchte, nährstoffreiche Böden.

Besonderheiten
Bei zu trockener Lagerung der Früchte schrumpt die Sorte leicht. Etwas anfällig für Schorf, Blutlaus und Stippigkeit.

Herkunft
Um 1820 in Nordhausen gefundener Sämling, 1892 in den Handel gebracht.

Doppelnamen

  • Hindenburgapfel.

Pflege
Baum- und Bodenpflege sind wichtig. Besonders gute Düngung und Auslichtungsschnitt.

Besonderheiten
Schorfanfällig in niederschlagsreichen Gegenden.

Wuchs
In der Jugend kräftig, später mittelstark, Krone hoch, kugelig. Leitäste schräg aufwärts. Holzt sehr frosthart.
Fruchtholz gleichmäßig an Leit- und Seitenästen. Baumformen Hoch- und Halbstamm auf Sämlingsunterlagen.
Niederstämme auf M9 und MM106.

Reifezeit
Pflückreife ab Mitte Oktober, Genußreife ab Januar, Haltbarkeit bis April.

Verwendung
Guter Tafel- und Wirtschaftsapfel, Winterapfel, Anbauwert begrenzt. Sehr wertvolle Wintersorte für Frischverzehr.
Liebhabersorte, für Selbstversorger, Erwerbsanbau ungeeignet wegen Druckempfindlichkeit.

Bewertung
Ertrag mittelfrüh, regelmäßig reiche Erträge jedes Jahr.

Frucht
Mittelgroßer, abgestumpft rundlicher, ziemlich gleichmäßig gebauter Apfel.
Fruchtschale glatt, etwas fettig, hellgrün, später gelb. Sonnenseite unterschiedlich stark gerötet. Selten gestreift.
Leichte Rostbildungen am Stil häufig.

Befruchtersorten
Ananasrenette, Croncels, Goldparmäne, Klarapfel, Landsberger Renette, Ontario.

Blütezeit
mittelfrüh.

Bodenansprüche
Verlangt offene, nährstoffreiche, genügend feuchte, durchlässige gute Böden.
Standort Wertvolle Sorte. Noch für rauhe Höhenlagen. Nicht für geschützte warme Lagen.

Blüte
Lange Blütezeit, frost- und witterungsunempfindlich.

Fruchtfleisch/Geschmack
Gelblichweiß, saftig, angenehm gewürzt. Angenehme Säure bei manchmal höherem Zuckergehalt. Geruch schwach.

Frucht
Mittelgroßer, abgestumpft rundlicher, ziemlich gleichmäßig gebauter Apfel;
Fruchtschale glatt, bereift, hellgrün, später grünlich gelb bis gelb. Sonnenseite unterschiedlich stark gerötet und gestreift.
Schalenpunkte fein, fühlbar, braun, oft mit hellem Hof. Geruch deutlich.

Fruchtfleisch/ Geschmack
Fruchtfleisch grünlich-gelb bis gelblichweiß. Ziemlich fein, saftig, wenig gewürzt.
Vorherrschende herbe Säure, bei ausreichendem Zuckergehalt.

Verwendung
Guter Tafel-, sehr guter Wirtschaftsapfel

Reifezeit
Genussreife ab Januar, haltbar bis Juli.

Besonderheiten
Manchmal Anflüge von Rost.