Auenlehrpfad

Auf unserem Auenlehrpfad können Sie sich an 20 verschiedenen Stationen über die besonderen ökologischen Bedingungen der Aue, historische und aktuelle Nutzungsformen, die Geschichte des Kühkopfs sowie über Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensräume informieren.

An den Stationen finden Sie Lehrtafeln zu den entsprechenden Objekten vor Ort. So finden Sie die Tafel "Hartholzaue" an einer ausgesuchten Stelle in der Hartholzaue, die Tafel "Der Boden im Auwald" an einem gegrabenen Bodenprofil und die Station "Apfel-Lehrpfad" in einem Streuobst-Bestand. Anhand der Übersichtskarte und der Stationstitel können Sie sich so eine Führung im Gelände zusammenstellen, die Ihren persönlichen Neigungen entspricht.

Die Standorte der einzelnen Stationen (Nr. 1-20) sind in der Karte (bitte zum Vergrößern auf das Plus klicken) eingezeichnet, auf den folgenden Seiten finden Sie die jeweiligen Beschreibungen dazu.
 
Der Auenlehrpfad wurde konzipiert vom Hessichen Forstamt Groß-Gerau und der Oberen Naturschutzbehörde beim Regierungspräsidium Darmstadt in Zusammenarbeit mit der Firma Dasign.

Zu den Stationen

Auf dem hier beginnenden 1,5 km langen Apfel-Lehrpfad können Sie an 30 Stationen die Apfelsorten des Naturschutzgebietes kennenlernen.
 
Wussten Sie schon, dass der Obstanbau in Mitteleuropa zurückreicht bis in die Zeit der Römer? Schon damals wusste man um die Kunst des Kreuzens und Veredelns verschiedener Sorten und brachte diese bis in unsere Gefilde. Nachdem der Obstanbau und die Züchtung neuer Sorten vor allem durch die Klöster weiterentwickelt wurde, erreichte der Streuobstanbau erst im 19. und 20. Jahrhundert seinen Höhepunkt. Das vorläufige Aus kam mit der Revolution in der Landbewirtschaftung nach 1950, als es EG-Rodungsprämien für Streuobstbestände gab und diese den Obstplantagen wichen.
 
Der Obstanbau auf dem Kühkopf lässt sich bis in das 19. Jahrhundert zurückverfolgen, reicht aber wahrscheinlich schon länger zurück. In einer Zählerliste aus dem Jahre 1960 sind 3531 Apfel-, 61 Birnen-, 130 Zwetschgen-, 36 Nuss- und 5 Mirabellenbäume verzeichnet. Der Charakter einer Streuobstlandschaft hat sich bis heute erhalten. Im gesamten Naturschutzgebiet gibt es noch mehr als 2000 Obstbäume und mehr als 30 Apfelsorten.

Die Streuobstbestände werden per Erhaltungsschnitt gepflegt, abgestorbene Bäume werden durch Nachkommen der "Kühkopf-Bäume" ersetzt.
 
Streuobstbestände sind hohe Obstbäume, die "gestreut" in einer Wiese stehen (Gegensatz: Obstplantage). Die Bedeutung von Streuobstwiesen für den Naturschutz ergibt sich aus der Gemengelage  von Bäumen und Grünland. Vor allem zahlreiche Insekten (Blütenreichtum!) und höhlenbewohnende Tierarten (Spechte, Meisen, Gartenrotschwanz, Hornissen, Fledermäuse usw.) profitieren vom Streuobst.

Die Auenwiesen sind Zeugen einer uralten Nutzungsform. Sie sind Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten, und sie sind in ihrer einzigartigen Schönheit ein wichtiger Bestandteil einer von Menschen genutzten Landschaft.

Intensive Landwirtschaft auf dem Kühkopf wurde erst durch die im 19. Jahrhundert eingeleiteten Entwässerungsmaßnahmen und Eindeichungen möglich. Aus überfluteter Aue wurden Wiesen und Äcker. Nach dem Hochwasserereignis von 1983 wurden die Sommerdämme nicht mehr instandgesetzt und die Ackernutzung auf etwa 300 ha Fläche eingestellt. Davon wurden rund 140 ha in Aueweisen umgewandelt. Dies erfolgte unter Ausnutzung "natürlicher" Entwicklungen ohne Einsaat.

Durch ein- bis zweimalige Mahd im Jahr werden typische Wiesenarten gefördert und andere Arten zurückgedrängt.

In naturbelassenen Auen werden insbesondere die großen Säugetierarten durch Hochwasser und "Raubtiere" dezimiert. Nachdem der Mensch das natürliche Abflussgeschehen verändert und eine Kulturlandschaft geschaffen hat, muss der Wildbestand reguliert werden, da es sonst zu erheblichen Schäden - auch im Naturschutzgebiet - an der Vegetation kommt. Somit dient die Jagd allein dem Ziele des Naturschutzes.

Kopfweiden sind Zeugen vergangener Nutzungsformen. Weidenruten in geflochtener Form fanden bei der Ufersicherung am Rhein Verwendung. Einjährige Weidentriebe dienten den Korbmachern als Ausgangsmaterial. Mehrjährige Äste wurden im Winter als Brennholz genutzt. Das vermoderte Holz im Inneren des Stocks war wegen seiner Düngewirkung als "Baumerde" im Garten geschätzt.

Zwischen den Weiden erfolgte eine Nutzung von Gras und Brennnesseln als Viehfutter. Kopfweiden werden heute als kulturhistorisches Erbe und als Brutbiotop vieler selten gewordener Vogelarten durch Rückschnitt gepflegt. Typischer Bewohner dieser alten Weidenbestände ist die Weidenmeise. In den mürben Stammteilen zimmert sie ihre Höhle nach Spechtmanier.

Von hier aus noch etwa 20 Meter, die ehemalige Flussböschung hinunter, und Sie stehen bereits im alten Flussbett des Rheins. Bis zur Begradigung des Rheins durch Tulla und Kröncke (1828/29) hatte der damalige Stockstadt/Erfelder Rhein eine Breite von 200 bis 400 Meter.

Nach dem Durchstich hat sich die Fließgeschwindigkeit im nun entstandenen Altrhein veringert und die Ablagerung (Sedimentation) von Sand und feinen Schwebeteilchen erhöht. Als Folge sind weite Bereiche des ehemaligen Flussbetts verlandet.

Kopfweiden konnten bereits Ende des vorletzten Jahrhunderts in das entstandene Neuland (Ortsbezeichnung: "Neue Anlage") gepflanzt werden. Sie sollten bei hohen Wasserständen wie ein Rechen Äste, Treibholz und Sedimente aus der fließenden Welle filtern, um so die Verlandung zu beschleunigen.

Vor allem nach dem zweiten Weltkrieg wurde damit begonnen, die unrentablen Kopfweiden zu beseitigen und schnell wachsende Pappelarten (Überflutungstoleranz 100-200 Tage/Jahr) zu pflanzen.

Der Standort war nun soweit aufgelandet, dass einer forstwirtschaftlichen Nutzung nichts mehr im Wege stand.

Bis zum Jahr 2005 sollen die gepflanzten Pappeln entnommen, und durch standortgerechte Eichen und Ulmen ersetzt werden. Die "Neue Anlage" wird derzeit weniger als 100 Tage im Jahr überschwemmt und kann so die typische Artenzusammensetzung einer tiefgelegenen Hartholzaue ausbilden.

In Abhängigkeit vom Wasserstand bilden sich die spezifischen Lebensgemeinschaften der Aue.

Auf der Übersichtstafel (Download unten) finden Sie die Abschnitte von links nach rechts:

  • Flusswasser
  • Gehölzfreie Aue
  • Weichholzaue
  • Hartholzaue
  • Außerhalb der Aue

Boden und Klima bestimmen im wesentlichen die vorkommenden Vegetationsformen. In Auen werden diese beiden Standortfaktoren zwar von dem Faktor "Hochwasser" überlagert, (siehe Tafel "Vegetationszonen im Auenwald"), trotzdem sind Böden für die Standortbeurteilung von großer Bedeutung.

Nach den Kälteperioden und dem Aufkommen einer üppigen Vegetationsdecke vor rund 10.000 Jahren begann der Rhein wieder feineres Material wie Ton und Lehm zu transportieren und in der Aue abzulagern. Die Auenlehmdecke, die hier im Gebiet eine Mächtigkeit von bis zu 1,50 Meter erreicht, entstand größtenteils in historischer Zeit, als nach den Waldrodungen der Römer und im Mittelalter verstärkt Bodenerosion im Einzugsgebiet der Flüsse stattfand.

Die Bodenbildung ist niemals abgeschlossen. Jedes Hochwasser lagert neue Sedimente ab und führt zu einer Auflandung des Bodens. Die Ablagerung von Bodenteilchen erfolgt in Abhängigkeit von Fließgeschwindigkeit und Größe der Sedimente.

So ändern sich die Bodenverhältnisse oft schon nach ein paar Metern.

Nährstoffe werden durch das Wasser transportiert und im Boden durch chemische Prozesse umgewandelt und verlagert. Schließlich werden Nährstoffe durch Pflanzen aufgenommen und als organisches Material dem Boden wieder zugeführt.

Ökologische Situation:

Die gehölzfreie Aue ist außer bei Niedrigwasser immer überflutet. Infolge des hohen Wasserstandes kommen kaum Gehölze vor, lediglich besonders angepasste Kräuter und Gräser können sich auf diesem Extremstandort entwickeln.

Einige Kräuter dieser Zone können als Samen mehrere Jahre im Schlamm überdauern, um bei einer günstigen Situation zu keimen und sich fortzupflanzen. Die Schlammflächen werden gerne von Enten, Gänsen und Schnepfenvögeln zur Nahrungsaufnahme aufgesucht.

Nach der Auffaltung der Alpen und der Bildung des Oberrheingrabens im Laufe des Tertiärs (65-2,5 Millionen Jahre vor heute) begann im Quartiär vor rund 2,5 Millionen Jahren die Vergletscherung der in Süddeutschland gelegenen Mittelgebirge und der Alpen.

Beim Abschmelzen dieser Gletscher kam es in den Warmzeiten zu einem Transport von Schottermassen in die Niederungen. Als vor etwa 2 Millionen Jahren der Anschluss des Alpenrheins an den heutigen Verlauf des Rheins zur Nordsee erfolgte, begann die Auffüllung des Oberrheingrabens mit SEdimenten bis zu einer Mächtigkeit von über 200 Metern. 

Die Aufschotterungsphasen endeten vor ca. 10.000 Jahren mit dem Abschmelzen der Gletscher.

Seither hat sich der nacheiszeitliche Rhein bis zu 10 Meter tief in die Schotterterasse eingegraben und bildet die heutige Rheinniederung.

Es werden lediglich die wichtigsten, gut beobachtbaren Arten genannt. Insgesamt kommen im Naturschutzgebiet mehr als 250 Vogelarten vor!

Brutvögel

  • Schwarzmilan
  • Kanadagans
  • Stockente
  • Haubentaucher
  • Rohrammer
  • Rohrsänger
  • Graureiher
  • Krickente
  • Zwergtaucher
  • Turteltaube
  • Kiebitz
  • Graugans
  • Blässhuhn
  • Reihernete?
  • Blaukehlchen
  • Eisvogel
  • Grünfüßiges Teichhuhn

Durchzügler

  • Fischadler
  • Grün?
  • Flussregenpfeifer
  • Kormoran
  • Weißstorch
  • Uferläufer
  • Löffelente
  • Schwarzstorch
  • Tafelente
  • Gänsesäger

  • Das Blaukehlchen bewohnt den Übergansbereich von Wasser zu Weichholzaue.
  • Der Mittelspecht ist ein typischer Bewohner alter Eichen-, Ulmen-Auenwälder. Er grenzt sein Revier nicht durch das weit hörbare Hämmern ab, sondern durch einen Balzruf (gägägägä).
  • Der Schwarzmilan erreicht mit ca. 35 Brutpaaren seine höchste Dichte in ganz Mitteleuropa.
  • Die Weidenmeise besiedelt mit Vorliebe Kopfweidenbestände, dort legt sie ihre Nisthöhlen, ähnlich dem Specht, selbst an.
  • Für alle Schnepfenvögel sind es vor allem die trockenfallenden? Ufer und Schlammflächen, die den Kühkopf zu einem der wichtigsten Rastgebiete auf dem Vogelzug machen.
  • Die im Gebiet ansässige Reiherkolonie umfasst ca. 180 Paare
  • Der Fischadler ist als Durchzügler im Frühjahr und Herbst zu beobachten.
  • Von den 17 im Gebiet zu beobachtenden Entenarten tritt nur die Stockente als Brutvogel auf.
  • Bei ausreichendem Wasserstand ist der Haubentaucher auf Seitenarmen des Altrheins steter Brutvogel.
  • Graugänse brüten nur vereinzelt in der Rheinaue, kommen aber in den Herbst- und Wintermonaten in großer Zahl im Gebiet vor.

Ökologische Situation: Die aus "weichen Hölzern" bestehende Weichholzaue bildet die Übergangszone zwischen gehölzfreier Aue und der Hartholzaue. Die Weichholzaue wird bereits bei mittleren Sommerhochwassern überflutet.

Die in unseren Breiten typische Baumart der Weichholzaue, die Silberweide, übersteht bis zu 200 Überflutungstage im Jahr. Die seltene Schwarzpappel ist meist im Übergangsbereich zur höher gelegenen Hartholzaue zu finden.

Die Entstehung einer Weichholzaue ist an verschiedene Bedingungen geknüpft.: Weidensamenreife im Mai, Keimfähigkeit nur für wenige Tage, Keimung nur auf vegetationsfreiem Boden mit ausreichender Feuchte , die Keimlinge werden kaum überflutet (sie sterben schnell ab).

Wegen des seltenen Zusammentreffens dieser Faktoren sind Weichholzauen meist gleich alt, ziemlich gleichförmig und bestehen nur aus wenigen Weidenarten.

Die Artenzusammensetzung der Hartholzaue wird durch Anzahl und Dauer der Hochwasserereignisse bestimmt. Einige Arten wie die Stieleiche, Ulme, Esche, oder die Wildobstarten haben Mechanismen entwickelt, selbst extreme Überflutungen zu überleben. Andere Arten wie Buche, Fichte oder Kiefer sterben bei längeren Hochwassern infolge Sauerstoffmangels ab.

So wird die Artenzusammensetzung einer natürlichen Lebensgemeinschaft durch die verschiedenen Umweltfaktoren bestimmt.

Dammbruch, Februar 1983: Durch die Kraft des Wassers entstand ein ca. 12 Meter tiefer Kolk. Von den ausgespülten Sandmassen wurden etwa 50.000 Quadratmeter Ackerland überschüttet. Die instensive Landwirtschaft auf dem Kühkopf wurde aufgegeben. Auf den übersandeten Flächen entsteht vom Menschen unbeeinfluster Wald.

Der Eisvogel brütet unter natürlichen Bedingungen in vegetationsfreien Steilwänden, wie sie an Uferabbrüchen entstehen. In den ersten Jahren nach dem Dammbruch trat er hier als Brutvogel auf. Nach dem Aufkommen von Pflanzen im Uferbreich ist der blauschillernde Vogel heute nur noch gelegentlich bei der Fischjagd zu beobachten.

Der vor Ihnen stehende junge Wald ist das Ergebnis einer Entwicklung, die mit den Deichbrüchen 1983 ihren Anfang nahm. Bis dahin wurde diese Fläche intensiv landwirtschaftlich genutzt, es wurden Rüben, Weizen, Kartoffeln oder Mais angebaut.

Im Frühjahr 1983 zerstörte ein Hochwasser die zum Schutz der Landwirtschaft angelegten Deiche. Der Ackerbau wurde danach aufgegeben , und die Bewaldung setzte ein.

Eine natürliche, das heisst unbeeinflusste Wiederbewaldung (Sukzession) erfolgt immer in verschiedenen Phasen. Verlauf und Artenzusammensetzung einer solchen Sukzession hängen von den verschiedenen Standortbedingungen ab und können sehr variabel sein.

Zeitweilig austrocknende Tümpel, sogenannte "temporäre Gewässer" sind typische Bestandteile einer Aue, die von ständigen Auf und Ab des Wassers lebt.

Temporäre Gewässer füllen sich durch Hochwasser oder bei hohem Wasserstand im Fluss durch das Aufsteigen von Grundwasser. Zeitpunkt und Dauer des Trockenfallens sind unbestimmt.

Organismen, die einen solchen unsteten Lebensraum besiedeln, müssen spezielle Anpassungen entwickelt haben, um hier zu überleben. Temporäre Gewässer sind somit ein Lebensraum für eine hochspezialisierte Lebensgemeinschaft.

Röhricht ist ein Sammelbegriff für "rohrartige" Pflanzen. Es besteht nur aus wenigen Pfllanzenarten, von denen meist eine Grasart - das Schilf - dominiert.

Es bildet eine stabile Vegetationsdecke und ist Lebensraum für einige hochspezialisierte Tierarten. Dazu trägt es zu einer Verlandung nicht mehr regelmäßig überfluteter Bereiche bei. Wegen der Lage und der regelmäßigen Überflutungen können hier Gehölze nur bedingt aufkommen.

Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts war der Rhein ohne festes Flussbett und suchte sich seinen Lauf in Abhängigkeit von der Höhe seines Wasserstandes sebst. Daher  kam es zu gewaltigen Überschwemmungen, die nicht selten auch Menschenleben forderten.

Johann Gottlieb Tulla, seit 1817 Oberst, Oberwasserbau- und Straßenbaudirektor  in Baden, plante als erster, die Flussschlingen zu durchstechen und so den Oberrhein in seiner Gesamtheit zu begradigen.

Durch Verkürzung des Rheinlaufs sollte die Strömungsenergie erhöht werden, um die Kraft des Wassers, die bisher auf die Ufer gewirkt hatte (Seitenerosion), für eine Tieferlegung (Tiefenerosion) des Flussbetts zu nutzen. Auf diese Weise sollten die Hochwassergefahr gebannt und angrenzende Ländereien urbar gemacht werden.

Unter der Leitung des hessischen Oberbaudirektors Dr. Claus Kröncke wurde am 31. März 1828 mit dem Durchstich begonnen. Die Grabung wurde lediglich als schmale ca. 7 Meter breite Rinne angelegt, die Verbreiterung und Vertiefung überließ man der Wasserkraft.

Am 30. April 1829 wurde der Kanal geöffnet, der Kühkopf war zur Insel geworden.

Nach wie vor prägen wenige, ökologisch anspruchslose Fischarten das Charakterbild des Rheins: Rotauge, Ukelai, Brachsen, Flussbarsch und Aal. Deren Anteil an der gesamten Fischartengemeinschaft beläuft sich auf 85%. Der Grund hierfür liegt vor allem in den Auswirkungen der Flussverbauung des Rheins seit dem letzten Jahrhundert.

Die Fischfauna des Rheins umfasst heute wieder eine Reihe vorübergehend verschollener heimischer Arten. Selbst wanderfische wie Meerneunage, Maifische und sogar Lachs sind in neuester Zeit, wenn auch nur vereinzelt, im Rhein nachgewiesen worden. Dies ist ein beleg für die Steigerung der Wasserqualität im Rhein.

Die Zielsetzung für einer weitere Verbesserung der Bedingungen für die Rheinfische werden im Programm "Lachs 2000" formuliert:

Weitere Erhöhung der Wasserqualität, Schaffung von Fischwanderhilfen, sowie Schutz, Erhalt und Verbesserung der noch verbliebenen Auebereiche als notwenige Laich- und Schutzzonen für Fische.

Die Schwedensäule erinnert an den legendären Rheinübergang des Schwedenkönigs Gustav II. Adolf (1594-1632), der am 7. Dezember 1631 mit seinem Heer an dieser Stelle den Rhein überwand und auf der anderen Rheinseite die Spanier in die Flucht schlug. Sie wurde 1632 vor dem Tode des Königs noch auf dessen Geheiß an dieser Stelle errichtet.

Der auf der Säule thronende Löwe schaut in die Richtung  in der die Überfahrt erfolgte nach der jenseitigen Landungsstelle, dem Kampfplatz und Schwedenkirchhof.

Der Rheinübergang der schwedischen Armee bei Erfelden und Stockstadt gehört zu den herausragenden Leistungen im Dreißigjährigen Krieg.

Die Spanier hatten auf der damaligen linksrheinischen Halbinsel Kühkopf Stellung bezogen, um als militärischer Vorposten Oppenheim zu schützen. Gustav Adolf und sein Heer überquerten an zwei Stellen den damals 300 Meter breiten Rheinstrom, um die sich in der Übermacht befindenden Spanier anzugreifen. 

Der Rheinübergang erfolgte auf Scheunentoren, die auf den wenigen noch verfügbaren Nachen? nebeneinanderliegend befestigt wurden. Auf diese Weise wurde der größte Teil der Truppen mit mehreren Tausend Mann Infanterie, Reiter und Artillerie in unbekannter Stärke, sowie Hilfspersonal zur Einnahme von Oppenheim und Mainz übergesetzt.